Corona-Pandemie

März 2020:

Was ist denn plötzlich los? Die Welt steht Kopf! Ich erfahre, dass weltweit Flughäfen geschlossen werden, die Menschen Masken tragen oder am besten gleich ganz Zuhause bleiben sollen. Dabei bin ich gerade erst richtig angekommen in Choachí und habe angefangen mit den Friese Teilnehmerinnen zu arbeiten. 

Keine Chance – die deutsche Botschaft ruft alle noch Reisenden auf, schnellstmöglich das Land zu verlassen. So buche ich nervös meinen Flug um und muss mich traurig und überstürzt von den liebgewonnenen Menschen in Kolumbien verabschieden. 

Ich bleibe im Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und erfahre so, wie die Corona Maßnahmen nach und nach den Alltag der Familien beeinflussen und verändern. Friese steht vor vielen Herausforderungen! Familienangehörige verlieren ihre Arbeitsplätze und so unterstütze ich spontan mit einer Spendenkampagne aus Deutschland. Nicht nur meine Freund:innen und Familie sind sofort bereit zu helfen, auch andere Friese-Freund:innen folgen dem digitalen Aufruf. 

So können die Friese Mitarbeiterinnen vor Ort, die Familien mit Lebensmitteln versorgen und außerdem Hausbesuche und pädagogische einszueins Ausflüge anbieten. Ich bin froh, auch aus der Ferne etwas beitragen zu können und lerne viel über die Zusammenhänge sozialer Ungleichheiten auf globaler Ebene. Während ich in Deutschland in einem Studizimmer vor dem xten Online Seminar sitze und mir überlege, über welche App ich heute mein Mittagessen bestellen soll, verstehe ich, dass in Ländern des Globalen Südens viele Menschen weit schutzloser diesem wahnsinnigen Virus ausgesetzt sind. Ich fühle mich verbunden, mit den lieben Personen, von denen ich mich in Choachí verabschieden musste und freue mich schon jetzt auf das Ende der Reisebeschränkungen, um meinen Freiwilligeneinsatz weiterzuführen.